Das alle zwei Jahre stattfindende Festival ITALIANA KULTURBRÜCKE AM RHEIN unter der Leitung des italienischen Musikers Alessandro Palmitessa, der seit 1997 in Köln lebt, findet nun schon zum zehnten Mal statt, und das wollen wir feiern! Seit 2008 schlägt das Festival, eine kulturelle Brücke zwischen Italien und anderen Kulturen, indem es versucht, alle Formen von Klischees zu überwinden. Die in Deutschland lebenden italienischen Künstlerinnen und Künstler stellen einen Dialog zwischen deutschen, italienischen und den Kunstschaffenden anderer Herkunftsländer her. Die italienische Gemeinschaft wächst kontinuierlich. In Deutschland leben 800.000 Menschen italienischer Herkunft, in Köln sind es mehr als 17.500. Obwohl die italienische Einwanderung nach Deutschland schon vor Jahrzehnten begann, bestehen immer noch Klischees hinsichtlich der italienischen Kultur, und es gibt nur wenige kulturelle Veranstaltungen, die bewusst dazu beitragen wollen, diese Klischees über Italien abzubauen. Wir haben das Ziel, Künstlerinnen und Künstler aus Italien zu präsentieren, die hier in Deutschland in der Kulturszene kaum oder noch nicht bekannt sind, obwohl sie über ein großes künstlerisches Potential und viel Auftrittserfahrung in Italien verfügen. Das Festival will damit auch ein Sprungbrett für Künstlerinnen und Künstler sein.
ITALIANA KULTURBRÜCKE AM RHEIN bietet dabei auch innovativen und integrativen Projekten eine Bühne: in der „Reise zum Mond“, einem Super-8-Film aus den 1970er Jahren über eine hypothetische Reise zum Mond, findet mit Alessandro Palmitessa (Saxophon, Live-Elektronik), Thomas Machoczek (Live-Elektronik), Cosimo Erario (E-Gitarre, Loops) eine Live-Vertonung des von Geremia Carrara (Konzept und Film-Schnitt) kuratierten Super-8-Materials statt. Das bereits seit 2001 bestehende und Menschen vom Rande der Gesellschaft integrierende „MenschenSinfonieOrchester“, wird im Rahmen des Festivals unter der Leitung von Alessandro Palmitessa ein außergewöhnliches und grenzübergreifendes Konzert mit vielen herausragenden Gästen wie Klaus der Geiger mit seinem KunstSalon-Orchester, Richard Bargel und Hans Mörtter, präsentieren. Das junge Trio „Suonno d’Ajere“ aus Neapel steht für das glamouröse Comeback der Canzone Classica Napoletana mit ihrem raffinierten neapolitanischen Liedgut. Der Name des 2016 gegründeten Trios bedeutet in etwa „Traum vom Gestern“ und bezieht sich auf das gleichnamige Lied auf Pino Danieles Debütalbum „Terra Mia“ (1977). Die MusikerInnen Irene Lupe Scarpato (Gesang), Marcello Smigliante Gentile (Mandoline, Mandola, Mandoloncello) und Gian Marco Libeccio (klassische Gitarre) haben sich ganz der Erforschung und zeitgemäßen Neubearbeitung des traditionsreichen neapolitanischen Liedes verschrieben. Ebenfalls Gast des Festivals wird der Singer-Songwriter Giacomo Lariccia sein, dem bereits dreimal (2012, 2014, 2020) der Einzug in die Finalrunde des Luigi Tenco gewidmeten Festivals um die „Targa Tenco“ gelang und Gewinner verschiedener anderer Preise für Songwriting ist. In „Es sind keine Märchen für Kinder“ nehmen Sie die Stimme des Schauspielers Luca Paglia und die musikalische Atmosphäre von Marco Pascarellis Bratschenspiel mit auf eine Reise durch die wahren Geschichten, die sich hinter den Märchen verbergen. Ebenso auf eine musikalische Reise nimmt Sie das Trio Palmitessa, Mbaye, Berhausen-Land mit, wenn es der Entwicklung des Jazz und seiner wichtigsten Einflüsse durch die afro-amerikanische und afrikanische Musik nachgeht. Ein weiterer Musikabend ist zudem dem großen, vor 25 Jahren verstorbenen, italienischen Liedermacher Fabrizio De André gewidmet.
Das diesjährige Festival findet im November 2024 vor allem in der Kölner Südstadt an kulturellen Orten wie der Lutherkirche und dem italienischen Kulturzentrum Mondo Aperto statt. Das detaillierte Programm ist im Anhang zu finden. Seit 2008 wird das Festival in Kooperation mit dem WDR als Medienpaten veranstaltet. Unterstützt wird das Festival vom Kulturamt der Stadt Köln, Bezirk innenstadt Köln. Wir danken auch unseren Sponsoren aus der Kölner Südstadt für ihre Unterstützung: Café Sur, Zwölfgrad und dem Verein Mondo Aperto-Offenen Welt sowie der Lutherkirche.
Festivalleiter und sein Team danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und die Unterstützung des Festivals.
Das Festivalprogramm ist beigefügt.
ITALIANA KULTURBRÜCKE AM RHEIN 2024
Festivalprogramm 2024 von 02.11 bis 30.11.2024
Eintritt Frei!
Sa. 02.11.24, 20:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
Non sono favole per bambini – Es sind keine Märchen für Kinder
LUCA PAGLIA und MARCO PASCARELLI
Anlässlich von Halloween nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die wahren Geschichten, die sich hinter den berühmtesten Märchen unserer Kindheit verbergen. Begleitet werden Sie dabei von der Stimme des Schauspielers Luca Paglia und der musikalischen Atmosphäre von Marco Pascarellis Bratschenspiel. Es sind erschreckende Ereignisse der Vergangenheit, die Geschichten zum Leben erweckt haben, die an künftige Generationen weitergegeben werden sollen, als Warnungen davor, dass Fehler nicht noch einmal gemacht werden. Wir bewegen uns zwischen nordischen Märchen bis hin zu den Brüdern Grimm und gelangen zu „Lo Cunto de li Cunti“ (Das Märchen der Märchen) von Giambattista Basile. Die Geschichte, die von der Stimme des Schauspielers Luca Paglia getragen wird, wird von der musikalischen Stimmung der Bratsche Marco Pascarellis umwoben.
Sa. 09.11.24, 20:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
Suonno d’Ajere
Irene Lupe Scarpato – Gesang
Marcello Smigliante Gentile – Mandoline, Mandola, Mandoloncello
Gian Marco Libeccio – klassische Gitarre
Das junge Trio „Suonno d’Ajere“ aus Neapel steht für das glamouröse Comeback der Canzone Classica Napoletana mit ihrem raffinierten neapolitanischen Liedgut. Der Name des 2016 gegründeten Trios bedeutet in etwa „Traum vom Gestern“ und bezieht sich auf das gleichnamige Lied auf Pino Danieles Debütalbum „Terra Mia“ (1977). Die MusikerInnen Irene Lupe Scarpato (Gesang), Marcello Smigliante Gentile (Mandoline, Mandola, Mandoloncello) und Gian Marco Libeccio (klassische Gitarre) haben sich ganz der Erforschung und zeitgemäßen Neubearbeitung des traditionsreichen neapolitanischen Liedes verschrieben. Die Besetzung erinnert an die besonders im 19. Jahrhundert beliebte Posteggia, Strassen- und Wirtshausmusikanten deren Darbietungen beim Volk ebenso beliebt waren wie bei den Herrschenden. Der musikalische Zugang des Trios aber ist deutlich ausgefeilter. Suonno d’Ajere wollen die alten Lieder von Kommerz und Kitsch befreien und ihnen ihre Würde und Kraft zurückgeben, und das durchaus mit Erfolg: In Italien hat ihnen die stilistisch rigorose und raffinierte und für Neapel immer schon typische Verbindung von Volks- und Kunstmusik bereits einen Auftritt bei der Biennale von Venedig für die Filmmusik zum Dokumentarfilm „La Chimera“ sowie den ersten Preis beim Festival SanremoCantaNapoli eingebracht. Das erste Album „Suspiro“ ist 2019 erschienen. Es wurde 2021 mit Bonustracks weltweit veröffentlicht und prompt für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Seither ist das Trio Dauergast bei Showcase-Events und Festivals rund um den Globus und arbeitet an einem neuen Album, das 2024 erscheinen wird. „Das neapolitanische Lied ist kein Museumsrelikt, keine Mumie ohne Sauerstoff. Seine Partituren sind keine als heilig zu verehrenden Pergamentrollen, sondern ein Vermächtnis das gefeiert werden will.“ (Suonno d’Ajere)
Sa. 16.11.24, 20:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
DIECI
Giacomo Lariccia – Gitarre und Gesang
Giacomo Lariccia ist ein einzigartiger italienischer Künstler. Er lebt seit etwa 20 Jahren in Brüssel und ist mit seinem italienischen Songwriting-Projekt auf den Bühnen überall in Europa aktiv und darüber hinaus jenseits des Mittelmeers und des Ozeans in mehreren Ländern rund um die Welt aufgetreten. Ihm ist bereits dreimal (2012, 2014, 2020) der Einzug in die Finalrunde des Luigi Tenco gewidmeten Festivals um die „Targa Tenco“ gelungen, zudem ist er Gewinner verschiedener anderer Preise für Songwriting. Im Konzert wird Giacomo Lariccia neben Liedern aus seinem persönlichen Repertoire und von seinem letzten Album DIECI, eine Auswahl von Liedern des internationalen Antimilitarismus – vom Nahen Osten (Mahmoud Darwish, Mira Awad, Noa) über Europa (Boris Vian) bis zu den Vereinigten Staaten (Ed McCurdy) – sowie einige Neuinterpretationen von italienischen Singer-Songwritern präsentieren.
Freitag 22.11.2024, 20:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
Palmitessa, Mbaye, Berhausen-Land – Afro-World-Jazz
“Der Jazz und die Rhythmen Apuliens kehren zurück nach Afrika“
Das Trio aus Alessandro Palmitessa (Klarinette, Saxophon, Melodica), Aladji Mbaye (Tama, Djembe) und Georg Berhausen-Land (Bass, Gitarre, Loops) nimmt Sie mit auf eine musikalische Reise durch den Jazz und seine wichtigsten Einflüsse der afro-amerikanischen und afrikanischen Musik. Die Tama (sprechende Trommel), die von Mbaye meisterhaft gespielt wird, übernimmt das Sprechen, während die erfahrenen Multiinstrumentalisten Palmitessa und Berhausen-Land für die passende musikalische Einbettung sorgen. Im Programm “Der Jazz und die Rhythmen Apuliens kehren zurück nach Afrika“, dessen Spannweite sich über Eigenkompositionen von Alessandro Palmitessa (Apulien) bis hin zu John Coltrane und Duke Ellington erstreckt, verbindet die senegalesischen Wurzeln Aladji Mbayes mit einer goldenen Ära der Musikgeschichte. Aladji Mbaye stammt aus einer senegalesischen Musikerfamilie (Griots). Die Griots geben das traditionelle Wissen und die Traditionen ihrer Gemeinschaft durch ihre Kunst weiter. Dazu benutzt Aladji Mbaye die Tama (sprechende Trommel), die er meisterhaft beherrscht, und die wirklich das Sprechen übernimmt. Das im rheinland-pfälzischen Thalfang geborene Multitalent Georg Berhausen-Land an Gitarre und Bass studierte an der Musikhochschule Köln klassische Musik und Jazzmusik. Seine musikalische Erfahrung reicht von Jazz bis Fusion, von Blues bis Reggae, Afro- und Latin-Musik. Er tourte bereits mit Musikern wie John Marschall, mit der Blues Legende "Louisiana Red" und der "Deutschfunk" Gruppe "Yassmo", dem Schlagzeuger und Perkussionisten Klaus Mages u.a. durch ganz Deutschland. Der Klarinettist, Saxophonist und Komponist Alessandro Palmitessa studierte Jazz und klassisches Saxofon zunächst mit einem Diplomabschluss des Konservatoriums N. Rota in Monopoli (Bari/Italien). Als Stipendiat bei "Siena Jazz" erlangte er im Anschluss die "High Professional Qualification in Jazz Music and Contemporary Derivation". Palmitessa ist mehrfacher musikalischer Preisträger und spielte bzw. spielt in zahlreichen international besetzten Formationen auf internationalen Jazzfestivals. 2021/2022 tourte er mit dem von Nedim Hazar initiierten Musikprojekt: „Deutschlandlieder – Almanya Türküleri“, das vom Fernsehsender 3 Sat ausführlich dokumentiert wurde, in verschiedenen Städten Deutschlands. Seine beim Jazzfestival in Moers aufgenommene Schallplatte „I don't want your war – AFGHANISTAN 1969“, die traditionelle afghanische Klänge mit Worldmusic und Jazz improvisatorisch vereint, wurde in der Kategorie „Traditionelle ethnische Musik“ 2024 für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Sonntag 24.11.2024, 18:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
Fabrizio De André: IN EIGENSINNIGER RICHTUNG UND GEGEN DEN STROM
Begegnungen mit den Figuren aus den Liedern von Fabrizio De André. Erzählungen, Musik, Lieder, Interviews
(Aufführung nur auf Italienisch)
Mit Renzo Sabatini, Christoph Gerhard
Fabrizio „Faber“ Sanna (Gitarre und Gesang)
Die wichtigsten Protagonisten der Poesie des bekannten italienischen Liedermachers Fabrizio De André (1940-1999) sind die Ausgegrenzten. Nach seinem Tod schrieben Kritiker und Journalisten, dass er mit seinen Texten all den Prostituierten, Schwulen, Transsexuellen, Roma und Drogenabhängigen, die seine Lieder bevölkern, ihre Würde wiedergegeben habe. Aber wie sahen das die Betroffenen selbst? Renzo Sabatini führte in den 2000er Jahren im Auftrag eines australischen Radiosenders mit einigen von ihnen sehr persönliche Gespräche. Aus den Interviews entstand das Buch: „che non ci sono poteri buoni” (“es gibt keine Macht, die gut ist”), das von den Kennerinnen und Anhängern des Liedermachers sehr geschätzt wird. An diesem Abend werden wir die Stimmen der ehemaligen Prostituierten, des Romakünstlers, des palästinensischen Aktivisten, des ehemaligen Junkies, des Straßenpriesters und vieler anderer mehr hören können, die alle von sich erzählen, aber auch, was die Begegnung mit der Musik von De André für sie bedeutet hat.
Der deutsch-italienische Musiker Fabrizio “Faber” Sanna wird mit seinen Interpretationen von ausgewählten Liedern De Andrés sowie mit eigenen Erinnerungen den Abend untermalen.
Renzo Sabatini
beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Themen Freiwilligenarbeit, Rassismus, Flüchtlinge, Pazifismus und Solidarität und hat viel im Bereich der internationalen Zusammenarbeit gearbeitet. Als leidenschaftlicher Autor und Journalist hat er Kurzgeschichten und Nachrichtenartikel veröffentlicht und mit Radiosendern, Zeitungen und Zeitschriften auf drei Kontinenten zusammengearbeitet.
Christoph Gerhard
ist Mitglied des Vorstandes von Mondo Aperto und interessiert sich seit über 40 Jahren für das italienische Liedermachertum, insbesondere für De André. Er studierte italienische und deutsche Sprache und Literatur und arbeitete als Lehrer. Er hat mehr als 20 Lieder von De André singbar ins Deutsche übertragen.
Fabrizio “Faber” Sanna
ist 1977 in Frankfurt geboren und in Olbia auf Sardinien aufgewachsen. Seit seiner Kindheit hegt er eine tiefe Bewunderung für Fabrizio De André, und 2019 beschloss er, dem großen genuesischen Singer-Songwriter Tribut zu zollen, indem er ein Projekt startete, das sich der Neuinterpretation seiner Lieder widmete. Im Jahr 2023 begann er eine Zusammenarbeit mit Emiliano Visconti, Musikwissenschaftler und Gründer des Rapsodia Festivals, mit dem er das Projekt „Geschichte Italiens durch Songwriting“ ins Leben rief. In diesem Rahmen interpretiert Sanna Lieder großer italienischer Künstler neu, darunter Renato Carosone, Domenico Modugno, Luigi Tenco, Paolo Conte, Francesco De Gregori, Pino Daniele, Vasco Rossi und Giorgio Gaber.
Fabrizio De André (1944 -1999), dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährte, war ein italienischer Cantautore/Liedermacher. Während seines künstlerischen Schaffens ab Ende der 1950er Jahre, entwickelte sich De André – von den Freunden Faber genannt – aufgrund der hohen literarischen Qualität seiner Texte, der musikalischen Offenheit und der meisterhaften Interpretation zu einem der beliebtesten Sänger und dem bedeutendsten Cantautore Italiens, dessen Texte dort heute zur Schullektüre gehören.
(Bild: „Fabrizio De André“, Gouache, 2019 von Oscar Fontanesi aus der Porträtserie „Ritratti per un anno“)
Donnerstag, 28.11.24, 20:00 Uhr
Lutherkirche (50677 Köln-Südstadt, Martin-Luther-Platz 1)
“Galakonzert“ mit dem
MenschenSinfonieOrchester Ltg. Alessandro Palmitessa
und dem
KunstSalon-Orchester Ltg. Klaus der Geiger
Special Guests: Richard Bargel, Aladij Mbaye Tama, Cosimo Erario
Moderation: Hans Mörtter
Zwei ganz besondere Orchester aus Köln, das MenschenSinfonieOrchester (MSO) und das KunstSalon-Orchester, mit zwei energiegeladenen Persönlichkeiten wie Alessandro Palmitessa und Klaus der Geiger (Klaus von Wrochem), die ihre jeweiligen Orchester dirigieren und ihre musikalischen Programme und die Klänge der beiden Orchester miteinander verbinden.
Ein Gala-Abend zur Unterstützung des MSO und seiner Zukunft zusammen mit besonderen Gästen wie dem senegalesischen Perkussionisten Mbaye und dem italienischen Sänger und Gitarristen Cosimo Erario sowie der Kölner Blueslegende Richard Bargel.
Der Abend wird von Hans Mörtter moderiert, der seit Jahren in der Kölner Südstadt und in der ganzen Stadt Köln eigentlich für unmöglich gehaltene Projekte unterstützt: „Das MSO gehört zu meinem Herzblut in seiner professionellen Einzigartigkeit in Deutschland“ (H. Mörtter). Die Musikerinnen und Musiker bilden einen regelrecht globalen Querschnitt unserer Gesellschaft."Die Botschaft des MSO: Wir sind bunt, wir sind vielfältig in unserer großen Unterschiedlichkeit. Wir machen geile Mucke - Schreibt nie nie einen Menschen ab, weil er anders ist und lebt als andere.“ (H. Mörtter). „Das MSO ist wohl eines der ungewöhnlichsten Sinfonieorchester Deutschlands, 20 Musiker, aufgeteilt auf Perkussion, Bass-Gruppe, Klavier, Blasinstrumente und Gesang, gestalten mit Verve ihren typischen Orchesterklang.“ (WDR). Der Leiter des Orchesters sagt:„Was jetzt als Inklusion im Trend liegt, machen wir von Beginn an.“ (A. Palmitessa).
Seit 1997 bereichert ein eigenes Orchester die Musikförderung des KunstSalon. Der KunstSalon ist ein Ort, an dem nicht nur Künstler*innen vorgestellt werden, sondern diese sich auch untereinander begegnen. Deshalb proben seit bereits über 20 Jahren begeisterte Profis und engagierte Nicht-Profis zusammen im KunstSalon unter der Leitung von Klaus der Geiger. Mit ihrem Elan, ihrer Spielfreude, ihrem vielseitigen Repertoire und immer wieder unterschiedlichen renommierten Gastmusikerinnen und -musikern haben sie in ihren zahlreichen Konzerten eine große Fangemeinde gewonnen. Das KunstSalon-Orchester ist aber nicht nur für den KunstSalon eine große Bereicherung, mit viel Engagement widmet sich das Orchester auch sozialen Projekten. So wird die integrative Gemeinschaftsgrundschule Zwirnerstraße gefördert: Klaus der Geiger übt regelmäßig mit Schüler*innen musikalische Auftritte ein, die dann zusammen mit dem KunstSalon-Orchester dargeboten werden. Neben der Leitung des KunstSalon-Orchesters gibt Klaus der Geiger auch Kurse in Improvisation (u.a. LAG Musik NRW; Musikschule Papageno, Köln; Festival Vielsaitg, Füssen), tritt bei zahlreichen Konzerten mit verschiedenen Formationen auf und ist hin und wieder in Funk und Fernsehen zu hören bzw. zu sehen.
Richard Bargel ist einer der wenigen innovativen deutschen Bluesmusiker von Rang. Er wurde bereits zweimal mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet und erhielt zwei weitere Nominierungen. Seit 1970 unterwegs, zählt er längst zu den Blues-Ikonen. Zudem ist er als Schauspieler, Autor, Sprecher und Komponist von Film-Musik tätig.
Der Produzent, Komponist, Sänger und Jazzgittarist Cosimo Erario absolvierte verschiedene Masterclasses und Seminare bei Pat Metheny, Joe Diorio, Mike Stern, Scott Henderson, Michael Landau, Andy Timmons, Frank Gambale, Umberto Fiorentino, Herbie Hanckock, Hans Zimmer und ein Studienjahr bei Siena Jazz. Mit seinem sechsten Album, „The Diamond Quarter“, das viele ruhige Balladen enthält, hat Cosimo Erario zwei Awards in Los Angeles gewonnen.
Aladji Mbaye stammt aus einer senegalesischen Musikerfamilie (Griots). Die Griots geben das traditionelle Wissen und die Traditionen ihrer Gemeinschaft durch ihre Kunst weiter. Dazu benutzt Aladji Mbaye die Tama (sprechende Trommel), die er meisterhaft beherrscht, und die wirklich das Sprechen übernimmt.
Hans Mörtter wurde im Juni 1955 in Bonn geboren. Sein Vater war Metzgermeister und hatte einen eigenen Laden. Von ihm hat er die rheinische Frohnatur geerbt und seine Mutter hat ihm ein nachhaltiges Urvertrauen mitgegeben.1975 begann Hans Mörtter sein Theologiestudium in Bonn. 1984/85 arbeitete er ein Jahr lang in Bogotá in Kolumbien als Pfarrer in der deutsch-sprachigen Auslands-gemeinde. Dabei widmete er sich auch der Straßenkinderarbeit. Aktuell besteht bis heute eine Zusammenarbeit mit dem „Teatro La Candelaria“ aus Bogotá mit Gamines (Cultura de la calle = Kultur von der Straße) und seiner Verbündeten Patricia Ariza, der neuen Ministerin für Kulturen. Im Jahr 1987 kam Hans Mörtter als Pfarrer an die Lutherkirche in der Kölner Südstadt. Er ist bekennender Karnevalist, Nubbelredner, Fortuna-Pfarrer, Ehemann und Vater einer Tochter. Ihm sind neue, moderne Formen von Gottesdienst wichtig, in denen das Geschehen zu einem besonderen und bewegenden Erlebnis wird. Am 9. Oktober 2017 wurde Pfarrer Hans Mörtter zusammen mit seinem katholischen Kollegen Pfarrer Franz Meurer mit dem Georg-Leber-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Im Jahr 2020 begann er die Video-Reihe „Kölner Wort zum Sonntag“. Im September 2022 wurde er nach 35 Jahren als Pfarrer der Lutherkirche entpflichtet.
Samstag, 30.11.24, 20:00 Uhr
Mondo Aperto (50677 Köln-Südstadt, Zugweg 22)
Reise zum Mond
Super 8 Filmevent mit Live-Musikvertonung von und mit:
Alessandro Palmitessa (Saxophon, Live-Elektronik),
Thomas Machoczek (Live-Elektronik)
Special Guests: Cosimo Erario (Gitarre, Loops),
Geremia Carrara (Regie Super 8 Film)
Bei diesem Auftritt können sich die Gäste des Festivals auf eine nostalgische Reise in die Welt des Science-Fiction-Schmalfilms freuen. Begleitet von Live-Musik gibt es Kurzfilme zu sehen, deren – aus heutiger Sicht – simple Machart der Vorstellungskraft und Fantasie ihrer Schöpfer keineswegs im Wege stand. Umrahmt wird die Veranstaltung im rechteckigen Schmalfilm-Format von einem Blick auf den Mond und die Sterne unseres gesamten Planetariums. Die „Reise zum Mond“ begibt sich auf eine filmische Retro-Reise in den blühenden Kosmos alter Schmalfilme der 60er und 70er Jahre. Abenteuer auf fernen Planeten, Begegnungen mit neuen Formen von Intelligenz, Maschinen, die die Gesetze des Universums nach unserem Willen beugen ‒ all das umreißt einen Sehnsuchtshorizont, der sich scheinbar ebenso unendlich ausdehnen kann wie der Kosmos. Die gezeigten Science-Fiction-Kurzfilme entstammen dem noch jungen „Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets“ und dem Archiv „Home Movies – Archivio Nazionale del Film di Famiglia“ in Bologna, einem der wichtigsten Archive für die Sammlung dieser Art von Filmen weltweit. Einfachste Technik kontrastiert mit Einfallsreichtum und Mut zum stilistischen Wagnis.
Begleitet werden die sehr analogen filmischen „Raumschiffe“ von einem live gespielten Soundtrack, der sich an der Space-Verliebtheit früherer Free-Jazzer und Experimental-Elektroniker orientiert. So entsteht eine wilde, unterhaltsame Reise rückwärts in die Hochphase von Science-Fiction und in die unendlichen Weiten der Fantasie.
Konzept und Film-Schnitt: Geremia Carrara
Live-Musik: Alessandro Palmitessa (Saxophon, Live-Elektronik),
Thomas Machoczek (Live-Elektronik) Special Guest: Cosimo Erario
Thomas Machoczek aufgewachsen zwischen Emscher und Ruhr, ist freiberuflicher Autor und Kulturschaffender. Als Musiker beschäftigt er sich mit elektronischer Musik in unterschiedlichen Ausprägungen. Performances in Museen, Kirchen und an öffentlichen Orten. Mehrkanalige Installationen unter anderem realisiert im Rahmen der Komposition „Passio“ und der künstlerischen Intervention FRIEDENSplatz. Das Projekt „KlangSchichten“ verarbeitet akustisch die fortwährende Überschreibungen und Umnutzungen ehemals industrieller Orte im Ruhrgebiet.
ALESSANDRO PALMITESSA
Der Klarinettist, Saxophonist und Komponist Alessandro Palmitessa studierte Jazz und klassisches Saxofon zunächst mit einem Diplomabschluss des Konservatoriums N. Rota in Monopoli (Bari/Italien). Als Stipendiat bei "Siena Jazz" erlangte er im Anschluss die "High Professional Qualification in Jazz Music and Contemporary Derivation". Palmitessa ist mehrfacher musikalischer Preisträger und spielte bzw. spielt in zahlreichen international besetzten Formationen auf internationalen Jazzfestivals. 2021/2022 tourte er mit dem von Nedim Hazar initiierten Musikprojekt: „Deutschlandlieder – Almanya Türküleri“, das vom Fernsehsender 3 Sat ausführlich dokumentiert wurde, in verschiedenen Städten Deutschlands. Seine beim Jazzfestival in Moers aufgenommene Schallplatte „I don't want your war – AFGHANISTAN 1969“, die traditionelle afghanische Klänge mit Worldmusic und Jazz improvisatorisch vereint, wurde in der Kategorie „Traditionelle ethnische Musik“ 2024 für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Geremia Carrara
geboren in Neapel, lebt und arbeitet seit einigen Jahren in Köln als Filmwissenschaftler, Dokumentarfilmer, Videokünstler und als Organisator von kulturellen Veranstaltungen. Absolvent des DAMS (Abteilung für Kunst, Darstellende Kunst, Musik) der Universität von Bologna. Verschiedene kulturelle und künstlerische Projekte in Kooperation mit u.a. dem Goethe-Institut, der DEFA-Stiftung Berlin, dem Italienischen Kulturinstitut Köln sowie WDR und 3Sat. Entwicklung von Videoinstallationen und Performance-Projekten mit Schmalfilmen und Musik. 2018 hat er gemeinsam mit InterkulturRuhr das "Archiv für Familien- und Amateurfilm des Ruhrgebiets" ins Leben gerufen. Als Filmkritiker hat er mehrere Essays und Interviews mit Regisseuren veröffentlicht, darunter Atom Egoyan, Lars von Trier, Eyal Sivan, Matteo Garrone, Roberto Perpignani.
Special Guest: COSIMO ERARIO (E-Gitarre, Loops)
Der Produzent, Komponist, Sänger und Jazzgitarrist Cosimo Erario absolvierte verschiedene Masterclasses und Seminare bei Pat Metheny, Joe Diorio, Mike Stern, Scott Henderson, Michael Landau, Andy Timmons, Frank Gambale, Umberto Fiorentino, Herbie Hanckock, Hans Zimmer und ein Studienjahr bei Siena Jazz. Mit seinem sechsten Album, „The Diamond Quarter“, das viele ruhige Balladen enthält, hat Cosimo Erario zwei Awards in Los Angeles gewonnen.
FESTIVALLEITUNG:
Alessandro Palmitessa
Der Klarinettist, Saxophonist und Komponist Alessandro Palmitessa studierte Jazz und klassisches Saxofon zunächst mit einem Diplomabschluss des Konservatoriums N. Rota in Monopoli (Bari/Italien). Als Stipendiat bei "Siena Jazz" erlangte er im Anschluss die "High Professional Qualification in Jazz Music and Contemporary Derivation". Palmitessa ist mehrfacher musikalischer Preisträger und spielte bzw. spielt in zahlreichen international besetzten Formationen auf internationalen Jazzfestivals. 2021/2022 tourte er mit dem von Nedim Hazar initiierten Musikprojekt: „Deutschlandlieder – Almanya Türküleri“, das vom Fernsehsender 3 Sat ausführlich dokumentiert wurde, in verschiedenen Städten Deutschlands. Seine beim Jazzfestival in Moers aufgenommene Schallplatte „I don't want your war – AFGHANISTAN 1969“, die traditionelle afghanische Klänge mit Worldmusic und Jazz improvisatorisch vereint, wurde in der Kategorie „Traditionelle ethnische Musik“ 2024 für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert.
www.festival-all-italiana.de
Gala Konzertplakat